Bei meinen beiden 2m/70cm Funkgeräten Kenwood TM-733 sind einige Macken
eingebaut. Hier beschreibe ich, was man dagegen tun kann...
NF-Störungen |
Beim Kenwood TM-733 handelt es sich um das erste Gerät auf dem Markt,
das eine separate Buchse für den Anschluß eines TNC für Packet Radio besitzt.
Fließen jedoch Ausgleichsströme zwischen dem Masseanschluß dieser Datenbuchse
und der negativen Versorgungsspannung, so kommt jede Menge Krach aus dem
Lautsprecher. Leider ist dies auch noch unabhängig von der Stellung des
Lautstärkereglers. Eine solche Masse-Verdrahtung des Gerätes würde jeden
Analogdesigner normalerweise den Job kosten, bei Kenwood kann man sich sowas
scheinbar erlauben. Auf dieses Problem angesprochen, erhielt ich von Kenwood
die Antwort, daß man Computer und Funkgeräte sowieso besser nicht zusammen
betreiben sollte... Warum dann aber die Werbung mit dem Datenanschluß?
Ich habe dieses Problem deutlich entschärft, indem ich eine zusätzliche
1mm-Litze vom Masseanschluß der Datenbuchse zum negativen Anschluß der
Versorgungsspannung gezogen habe. Ein Strom auf der Masse-Leitung muß
nun nicht mehr direkt durch die NF-Endstufe fließen.
Ist die Antenne am Fahrzeug fest eingebaut, so ergibt sich auch dabei
zwangsläufig ein Spannungsabfall zwischen Antennenmasse und dem negativen
Anschluß der Versorgungsspannung. Ein weiterer dicker Draht im Gerät zwischen
Antennenmasse und negativer Versorgungsspannung reduziert nun auch das
störende Lichtmaschinenpfeifen.
Defekte VHF-Endstufe |
Nach einiger Zeit kam im 2m-Band so gut wie keine Leistung mehr aus dem Gerät.
Der Tip von Hans, DC7OU führte zum Erfolg. Er berichtete, daß bei diesem Gerät
häufiger das VHF-Leistungsmodul ausfällt und man versuchen könnte, dieses
selbst zu reparieren.
In der VHF-Endstufe wird das Leistungsmodul S-AV17 von Toshiba eingesetzt.
Nach Abnahme des oberen Gehäusedeckels sieht man es hinten in der Mitte des
Gerätes.
Schaltbild des 2m Endstufenmoduls Toshiba S-AV17
Nach Abschrauben der Abschirmhaube kann das Modul ausgelötet werden. Das
Kunstoffgehäuse ist nur aufgesteckt und rastet etwas am Keramiksubstrat. Am
nun offenen Modul kann man untersuchen bzw. messen, ob im Keramiksubstrat
feine Risse vorhanden sind, die zu Unterbrechungen in Leiterbahnen führen.
Die Vergußmasse über den Bonddrähten der beiden Transistoren ist nicht fest,
sondern geleeartig, das Modul also möglichst vorsichtig handhaben!
Das 2m Endstufenmodul ohne Gehäuse
Vermutlich durch unterschiedliche Ausdehnungskoeffizienten zwischen
Keramik und Kühlkörper treten im Keramiksubstrat feine Risse auf, die mit
dem Auge nur mühsam zu erkennen sind. Irgendwann führt das dann auch zu
Unterbrechungen in den aufgedruckten Leiterbahnen, bei mir gleich an sechs
verschiedenen Stellen.
Lage der Haarrisse bei meinem Gerät
Die Reparatur habe ich mit Fädeldraht vorgenommen, wobei das Löten durch
die starke Wärmeableitung des Kühlkörpers recht schwierig ist. Gegebenenfalls
könnte man das Modul auf einer Herdplatte vor dem Löten etwas erwärmen. Beim
Wiedereinbau eine dünne Schicht Wärmeleitpaste nicht vergessen.
Probleme mit abgesetztem Bedienteil |
Benutzt man ein abgesetztes Bedienteil, so kommt es nach einer Weile zu
Kontaktproblemen. Auf dem Bedienteil sitzen kleine vergoldete Stifte, die
gefedert sind, der Hub ist aber sehr begrenzt. Die Kontaktstifte auf dem
Gegenstück haben die unangenehme Eigenschaft, im Lauf der Zeit etwas tiefer
ins Plastik hineinzurutschen, so daß der Kontakt nicht mehr zuverlässig
hergestellt werden kann. Diese Stifte kann man vorsichtig von hinten wieder
in die richtige Position drücken, so daß man wieder eine Weile Freude am
abgesetzten Bedienteil hat.
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